Montag, 14. Dezember 2015

Brot und Spiele das antike BGE

Brot und Spiele, eine frühe Form des Bedingungslosen Grundeinkommens

Unter einem Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) versteht man ein Finanztransferkonzept, nach dem jeder Bürger vom Staat eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Diese Idee wird sehr konträr diskutiert. So meinen Kritiker, es ist nicht finanzierbar und den Menschen wird der Anreiz zum Arbeiten genommen. Auch soll es noch nie ein Staat so richtig ausprobiert haben.
Diese Annahme ist falsch, denn bereits die Griechischen Städte der Antike und ganz besonders die Stadt Rom und ihre Herrscher verteilten in der Form von
"Brot und Spielen"  für die Stadtbevölkerung  so eine Art Bedingungsloses Grundeinkommen. Schon damals war für diese nicht mehr genug Arbeit vorhanden. So vermied man die damit verbundene soziale Sprengkraft.

Im Jahr 58 v Chr. führte Volkstribun Clodius die kostenlose Getreideausgabe ein, während
bereits die Jahre zuvor Getreide zu stark subventionierten Preisen abgegeben wurde.
Später sorgten die um ihr beim Volk um Ansehen bedachten Kaiser für viele weitere Wohltaten. Dazu gehörte nicht nicht nur das riesige Spektakel der Zirkusspiele und der Nervenkitzel der Wagenrennen sondern mit den Aquädukten auch fließendes Wasser und gemeinnützige Einrichtungen wie etwa Bäder und Theater. All das konnten die Bürger Roms kostenlos besuchen bzw. nutzen.
Spätere Kaiser führten dann noch die kostenlose Vergabe weiterer Lebensmittel ein. 

Zeit für Musen - Römische Wandmalerei aus einer Villa in Boscoreale - Bildquelle

Wer jetzt meint, der städtische Plebs war insgesamt eine untätige und beschäftigungslose Masse, der irrt. Von der Last des Überlebenskampfs für Grundnahrungsmittel befreit, mussten sich die Bürger nicht mehr jede Arbeit suchen, sondern konnten sich vermehrt die passende Arbeit aussuchen. So durften sie tun, was ihrer Begabung und ihren Interessen mehr entsprach. Es war ja weiterhin ein Ansporn vorhanden, sich Geld zu vedienen. Viele wollten sich die schöneren Dingen des Lebens wie gutes Essen, Wein und sicher auch Frauen leisten können.
Durch die kostenlose Abgabe von Getreide wurde gleichzeitig die Kaufkraft des einfachen Volks für Wein und Olivenöl erhöht. Dies förderte dann nicht nur die Wirtschaft der Stadt Rom sondern insgesamt die komplette Wirtschaft Italiens.
Sicher wurden diese Wohltaten durch die Arbeit der Sklaven und der Einwohner
der Provinzen  erkauft. Aber statt der Sklavenarbeit steht ja heute die "Arbeitskraft" der Maschinen zur Verfügung!

Die Römer schufen also nicht nur ein großes Imperium, sondern waren auch in vieler Hinsicht nicht nur in der Technik und im Rechtswesen sondern auch im Sozialwesen fortschrittlich und waren da  in machen Dingen sogar unserer modernen Gesellschaft um einiges voraus!

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