Samstag, 12. Dezember 2015

Mein erster PC

Was waren das noch für Zeiten! Vor ziemlich genau 30 Jahren legte ich mir meinen ersten PC zu. Ich investierte recht viel Geld und bekam dafür ein für damlige Zeiten richtiges Profisystem!
Zum Vorzugspreis von etwa 3500 DM für die Hardware und das Betriebssystem kaufte ich über die "Softwareklitsche", in der ich damals arbeitete, einen Rechner mit immerhin schon 640 KB Arbeitsspeicher. Was besonders toll war, er hatte auch eine Festplatte, wo gigantische 20 MB drauf passten. Als weiteres Datenlaufwerk war ein 5 1/4 Zoll Diskettenlaufwerk standardmäßig mit vorhanden, auf das man Daten und Programme spielen konnte. Auf solche 5 1/4" Disketten passten gerade mal 360 KB Daten.
Aber bei der gigantisch großen Platte, konnte ich mir nicht vorstellen, wie ich die jemals voll kriegen könnte. Heute, wo man bei Festplatten schon mindestens in Terabytes rechnet, ist ja oft eine einzige Bilddatei in hoher Auflösung größer! Aber damals gab es kaum Grafikdateien oder gar Videodateien.

So ähnlich wie der erste IBM PC sah mein erster PC auch aus, aber meiner war schon ein PC aus Taiwan.
Bildquelle: WIKIPEDIA / „IBM PC 5150“. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Als Betriebssystem lief auf dem Rechner MS-DOS, das ja rein textbasiert war. Die ersten Macintosh Apple-Rechner waren im Vergleich dazu mit ihrer grafischen Oberfläche und sogar mit einer Maus schon mindestens eine Generation weiter. Da ich aber als Softwarentwickler meist mit MS-DOS zu tun hatte, kaufte ich mir lieber einen IBM-kompatiblen Rechner mit dem "M$" - Betriebssystem.

Der Wunderrechner hatte außerdem schon eine CGA-Grafikkarte, was in der MS-DOS-Welt auch etwas Besonderes war. Sie schafte eine Bildschirmauflösung von 320x200 Pixel und konnte in 4 Paletten maximal 4 Farben darstellen.

Für die Textverarbeitung nutzte ich das textbasierte Wordstar, was gegenüber Zeileneditoren wie etwa EDLIN schon absoluter Luxus war.
Textblöcke konnte man da z.B. mit der Tastenfunktion Ctrl KB und Ctrl KK markieren und dann mit Ctrl KC an eine andere Stelle kopieren.

Als Programmiersprache stand standardmäßig der Interpreter GW-BASIC zur Verfügung.
Weil das nichts für Profis war, nutzte ich mit Turbo Pascal schon einen echten Compiler mit Entwicklungsumgebung und ernsthafter Programmiersprache.
Mit dBase gab es sogar dann sogar ein Datenbankmanagementsystem. 

Da es aber kein Spielerechner war, gab es nicht allzuviele Spiele. Trotzdem bereitete mir speziel das Spiel Decathlon Spaß.

Ja, das waren Computerwelten, wie man sie sich heute kaum mehr vorstellen kann. Das schmalbrüstigste Handy bringt heute eine Leistung, die man sich damals selbst in den kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können, so wie man sich weitere 30 Jahr zuvor so einen absolut fortschrittlichen PC nicht hätte erträumen können!

Damals wie heute entwickelt sich kaum was so schnell weiter wie die Computerwelt. Wie die wohl in weiteren 30 Jahren aussehen mag?

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